Am Buß-und Bettag lädt die Evangelische Militärseelsorge schon seit mehreren Jahren Soldaten ein, um über aktuelle gesellschaftliche Themen bzw. Probleme zu diskutieren.
Wie in den letzten Jahren war der Marinestützpunkt Kiel „Austragungsort“. Am 20.11.2019 sind ca. 220 Soldaten aus Norddeutschland der Einladung gefolgt. Thema war : „Kennzeichen D-Die Sache mit dem Patriotismus“
Patriotismus wird als eine emotionale Verbundenheit mit der eigenen Nation bezeichnet. Patriotismus ist universal, als Liebe für, als Anhänglichkeit an, als Stolz auf eine Gemeinschaft, die man als eigene empfindet. Worauf sich diese Liebe, die Anhänglichkeit und der Stolz gründen, ist abhängig von den Werten und Vorstellungen, die man hat.
Wieviel Patriotismus ist erlaubt in einem Land, dessen Führung verantwortlich war für zwei grauenhafte Weltkriege und den barbarischsten Völkermord der Geschichte? Welche Rücksichten müssen Deutsche gegenüber anderen Nationen üben? Wie sehen Menschen anderer Nationen Deutsche? Wie muss Patriotismus gegenüber dem Nationalismus abgegrenzt werden? Gibt es im Zusammenhang mit unserem Grundgesetz einen Verfassungspatriotismus?
Umrahmt von der „Loretta- Jaques-Band“ bildete ein Podiumsgespräch den Auftakt des Tages. Verbindungsoffiziere ausländischer Streitkräfte berichteten und diskutierten ihrerseits ihre Erfahrungen und Deutungen patriotischen Verhaltens. In anschließenden Diskussionsgruppen etwa zu den Themen: „Deutsch, nicht dumpf!“-„Meine Heimat ist im Himmel“-„Patriotische Tugenden“ etc. wurden diese Gedanken weiter entfaltet. Eine interaktive Ausstellung zum 70-jährigen Bestehen des Grundgesetzes sowie ein Gottesdienst in leichter Sprache rundeten den Tag ab. Viele Teilnehmer blieben bis zum Schluss und fuhren inspiriert nach Hause. ACT